Schulen öffnen sich
Eine Initiative von Schulen und der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg
 
   
     
 

Die Freie Evangelische Schule Reutlingen

Die Großstadt Reutlingen zählt über 110.000 Einwohner und liegt als Mittelpunkt des gleichnamigen Landkreises gut 30 km Luftlinie südlich der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg.
Die Freie Evangelische Schule (FES) umfasst eine fünfzügige Grundschule, eine zweizügige Werkrealschule sowie eine Realschulzweig. Sie wird von rund 830 Schülerinnen und Schülern (2013) besucht, die von mehr als 50 Lehrerinnen und Lehrern in 33 Klassen in ihrem Lernen begleitet werden.

Pädagogisches Profil der Schule

Die freie Schule wurde 1973 durch eine Initiative von Eltern, Lehrern und Wissenschaftlern der Pädagogischen Hochschule begründet, die einen Verein begründeten, der bis heute Träger der FES ist. Unter dem Grundstein der Schule liegen seit damals eine Bibel, Kinderzeichnungen und Schüleraufsätze. Dies verdeutlicht symbolisch, dass sich die Schule bis heute in ihrer pädagogischen Arbeit u.a. am Evangelium und einem christlichen Menschenbild sowie der Individualität und Potenzialität der Kinder und Jugendlichen orientiert, was auch in den Leitlinien sowohl der Primar- als auch der Sekundarstufe zum Ausdruck kommt.
So soll den Schülerinnen und Schülern etwa eine Orientierung für ein in Freiheit gestaltetes Leben in Gemeinschaft mit Gott und Mitmenschen sowie mit persönlichem Sinn gegeben werden.
In der Grundschule stehen dabei die Vermittlung von Geborgenheit und das Leben in stabilen Beziehungen innerhalb der Schule mit im Vordergrund. Außerdem wird darauf geachtet, dass Lernen und Arbeiten mit individuell angemessenen Erwartungen und persönlich passenden Formen umgesetzt wird.
Um dies zu ermöglichen, werden im Unterricht und in der schulischen Arbeit Prinzipien wie selbstverantwortliches, individuelles Lernen und lebensnahe und gemeinschafts- förderliche, außerunterrichtliche Unternehmungen betont.

Entwicklungen und Impulse auf dem Weg hin zur Offenen Bürgerschule

Verschiedene Strukturen ermöglichen die Umsetzung der Leitgedanken der FES sowie der Eckpunkte und Maximen einer Offenen Bürgerschule, die zu werden die FES 2011 beschloss:

  • Eine, von einer Sonderpädagogin geleitete, Sonderpädagogischen Förder- und Beratungsstelle wurde in der Schule geschaffen, die Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem oder sonstigem Förderbedarf sowie deren Lehrkräften unterstützend zur Seite steht. Lern- und Kunsttherapeutische Fachkräfte ergänzen das Angebot.
  • Im Grundschulbereich wurde zudem eine Starterklasse für entwicklungsverzögerte Kinder geschaffen.
  • Im Sekundarbereich wurde vom Beratungslehrer eine "El Punta" genannte Konzeption entwickelt, die Jugendlichen mit schulischen Schwierigkeiten hilft, Struktur in ihr Lernen und ihren Alltag zu bringen, Probleme zu bearbeiten und Potenziale besser freizusetzen.
Die Beachtung von Heterogenität und Individualität, als zwei Seiten derselben Medaille, werden ernst genommen.
In den Klassen 5/6 werden deshalb seit dem Schuljahr 2009/10 die Kinder mit Werkreal- und Realschulempfehlung gemeinsam, d.h. vollintegrativ unterrichtet. Einzelne Schüler wie Lerngruppen werden in täglichen Freiarbeitszeiten mit Wochenplänen individuell begleitet und in ihrer Persönlichkeit, aber auch im sozialen Umgang miteinander gestärkt [http://www.fes-reutlingen.de/index.php?...&Itemid=62].

Ab Klasse 7 bleiben die Schülerinnen und Schüler in einem kooperativen Modell weitgehend zusammengefasst, können in den Kernfächern aber in individuell angepassten Niveaukursen ihre Lernprozesse vorantreiben.



Der Bereich der Berufsorientierung und -vorbereitung weißt mit Übungsfirmen, sozialen Praktika in Kooperation mit Altenheimen sowie gezielten Kursen zu Kommunikations- und Umgangsformen in der Arbeitswelt besondere Profilelemente auf. Im Unterricht zur Berufsvorbereitung entwickeln die Jugendlichen Projektideen, die während der Praktika direkt im Betrieb umgesetzt werden können.

Das Schulleben der Freien Evangelischen Schule wird geprägt durch eine starke Mitarbeit der Eltern. Neben dem Elternbeirat und einem starken Gewicht im schulleitenden Verwal- tungsrat sind die Eltern, etwa in der von ihnen verantworteten Mensa sowie durch ein zwölfköpfiges Elternteam, welches Beiträge zum Schulleben entwickelt, eine tragende Größe im Schulalltag geworden. Diese Gegebenheit ist auch in den Grundlinien der Schule verankert, in welchen eine "Erziehungspartnerschaft mit Herz" beschrieben wird, die sich aus den drei Säulen Vertrauen, Verbindung und Verantwortung zusammensetzt.

Ein weiterer Schritt der Öffnung der Schule hin zum Leben und seinen Notwendigkeiten stellt die Ganztagesbetreuung dar. In dieser können die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen, die Beziehungs- und Gemeinschaftsbildung ermöglichen, miteinander zu Mittag essen, Hausaufgaben erledigen und freizeitpädagogische Angebote wahrnehmen. Diese werden von erfahrenen Betreuungspersonen, die Eltern oder sonstigen Bürger und Bürgerinnen sind, begleitet. Als Offene Bürgerschule will die FES ihren Blick auch für die Schule umgebenden Lernpartner /-orte sowie den natürlichen Nahraum schulen.
  • Beispiel dafür ist etwa eine seit dem Schuljahr 2012/2013 bestehende "Natur-Gruppe", die sich jeden Donnerstagnachmittag mit einem Leiterwagen auf den Weg macht, um die umliegende Region zu erkunden.
  • Des Weiteren gibt es das mit renommierten, gastronomischen Betrieben durchgeführte Projekt "Miniköche". Hierbei werden 32 Schülerinnen und Schüler in einem entdeckungs- und handlungsorientierten Programm kindgerecht an die Themen Gesundheit, Ernährung und die Bedeutung einer Berufsausbildung auf praktische Weise herangeführt [http://offene-buergerschule.de/Reutlingen2012.html]. Am Ende dieser Projektzeit findet eine von der IHK bundesweit anerkannte Prüfung statt, die die "Miniköche" berechtigt, bei Veranstaltungen im Schulleben das Catering zu übernehmen.
  • In Kooperation mit der Marienkirchengemeinde, die ihr Gemeindehaus im Stadtteil veräußern musste, wurde die Bereitstellung der Gemeindebibliothek im Schulgebäude ermöglicht, wodurch sich nun an zwei Nachmittagen auch Bürgerinnen und Bürger zum Bücher ausleihen im Schulhaus einfinden. Dies wirkt sich wiederum günstig auf das Gewinnen von schulischer Unterstützung etwa in Form von Lese-Omas im Grundschulbereich aus. In Kooperation wird darüber hinaus inzwischen an der Schule ein Computerkurs für Senioren und Seniorinnen angeboten.
Hinzu kommen weitere punktuelle Aktionen wie das Projekt "Bike Pool", das von ortsnahen Fahrradherstellern und Radsportgeschäften unterstützt wird.

Weitere Informationen lassen sich der Homepage der Freien Evangelischen Schule Reutlingen entnehmen:


http://www.fes-reutlingen.de/

   









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