Das evangelische Schulzentrum Michelbach an der Bilz
Das evangelische Schulzentrum Michelbach ist eine Schule der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Es umfasst neben
einer
Realschule und einem Gymnasium auch ein sechs- bzw. dreijähriges Aufbaugymnasium mit Internat und wird momentan von rund 570
Schülerinnen und Schülern besucht.
Michelbach an der Bilz liegt dabei im Landkreis Schwäbisch-Hall, am Rand der Limburger
Berge und zählt ca. 3300 Einwohner.
Pädagogisches Profil der Schule
Entstehung und Geschichte der Schule gehen weit zurück. Schon 1925 pachtete der Reformpädagoge Ludwig Wunder das Schloss, um dort
ein Landerziehungsheim zu gründen. Nachdem dieses 1926 gegründet wurde, lebten schon zwei Jahre später 26 Schüler
in Michelbach zusammen mit 5 Lehrkräften und 6 Mitarbeitern für Haus und Küche. Wunders Pachtvertrag wurde 1935 von der
Evangelischen Kirche in Württemberg fortgeführt.
Nach einer Zwangsschließung in den letzten Kriegswochen wurde das
Schloss ab 1946 als evangelisch-kirchliche Lehreroberschule geführt und bildete angehende Lehrer aus. Mit dem Abschluss waren sie zu
einem Studium an einem pädagogischen Institut des Landes fähig.
1953 erhielt die Institution den Namen eines Evangelischen
Aufbaugymnasiums. In den 60er Jahren kam der Internatsbau zum Schloss dazu, sowie in den 70er Jahren die Öffnung der Schule
auch für Schülerinnen.
Die Leitsätze der Schule sind dementsprechend geprägt von einem christlichen Menschenbild und christlichen Werten.
So wird die Unterschiedlichkeit der Menschen bewusst als Bereicherung wahrgenommen und betont. Weiter steuern Offenheit und
Respekt das Zusammenleben und bewirken eine Atmosphäre wechselseitiger Anteilnahme und einer gewissen Geborgenheit in der
Schulgemeinschaft.
Die Lernenden sollen sowohl zu Eigenverantwortung als auch zur Verantwor- tungsübernahme hinsichtlich
der Gestaltung der Schulgemeinschaft hingeführt werden.
Neben einem Musik-Profil und einem Profilangebot Natur-Technik-Religion nur am Gymnasium, wird für alle Schularten
ein Diakonie-Profil angeboten. Neben dem Erwerb von Hintergrundwissen geht es bei diesem vor allem um den Erwerb von
zwischen- menschlichen Fähigkeiten durch Praktika und Hospitationen in diakonisch-sozialen Einrichtungen und um das Sammeln
und gemeinsame Reflektieren von Erfahrungen.
Entwicklungen und Impulse auf dem Weg hin zur Offenen Bürgerschule
Der Vorlauf des Diakonieprofils bot einen ersten Ankerpunkt, an den das Konzept der Offenen Bürgerschule, durch den ersten
Eckpunkt der Konzeption - der intensiveren Verbindung von Leben und Lernen - ideal andocken konnte.
Das Profil stellt das soziale Lernen in den Mittelpunkt. Dazu gehören Lerneinheiten über Armut, Ungerechtigkeit und soziale Zusammenhänge,
über Krankheiten und Behinderungen und über Möglichkeiten sinnvoller und nachhaltiger Hilfe für benachteiligte Menschen.
Auch bereits implementierte Praktika, die die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Berufsvorbereitung leisten, sowie
zahlreiche außerschulische Veranstaltungen wie etwa Konzerte oder Lerngänge unterstützten diese Verbindung.
Ab 2011 erprobte das Kollegium zudem eine quartalsweise Periodisierung der Nebenfächer, die dann wöchentlich mehr
Stundenblöcke zur Verfügung haben. Dies sollte einen günstigeren organisatorischen Rahmen für Exkursionen ins Umfeld der
Schule und die Einbeziehung außerschulischer Lernpartner in das Schulleben ermöglichen und zu einem intensiveren
Unterricht beitragen.
Vertiefend wirkten auch schulintern vereinbarte Schulungsteilnahmen für alle Lehrkräfte, etwa hinsichtlich des Themas 'Individuelles
Lernen' oder ein Pädagogischer Tag unter dem Thema 'Familiäre Schule'. Es formierte sich ein neues Schulentwicklungsteam,
das an der Umsetzung der Eckpunkte der Offenen-Bürgerschul-Konzeption arbeitet. So lag 2013/14 der Schwerpunkt der
Schulentwicklung etwa beim Eckpunkt 'Verständigung', welcher in Michelbach unter dem Motto 'Zeit haben für' thematisiert wurde.
Weitere Informationen lassen sich der Homepage des Evangelischen Schulzentrums entnehmen:
http://www.eszm.de/